Landhotel Voss, Saalhausen

Familie Voss

Euer Haus blickt auf über 300 Jahre Geschichte zurück. Was bedeutet es für Euch, diese Tradition in die Zukunft zu tragen?

Für uns ist das nicht nur Geschichte – das ist Verpflichtung. Seit 1691 tragen wir Verantwortung für diesen Ort, für unsere Gäste und unsere Familie. Diese Tradition gibt uns Halt und Werte, an denen wir unser tägliches Handeln ausrichten: Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, Gastfreundschaft. Wer so lange besteht, der weiß: Man muss sich bewegen, ohne sich zu verbiegen.

„Altes bewahren, Neues einbringen“ – wie gelingt Euch dieser Spagat zwischen Tradition und Innovation?

Indem wir genau hinschauen, was wirklich Bestand hat. Die alte Gaststube von 1848 wird zum Beispiel gerade renoviert – aber nicht wegrationalisiert. Die Theke wird neu, die Seele bleibt. Gleichzeitig investieren wir in moderne Technik, neue Heizsysteme und digitale Prozesse – nicht, weil es modern klingt, sondern weil es uns hilft, besser zu wirtschaften und unsere Qualität zu halten.

Welche Visionen habt Ihr für die kommenden Jahre? Wo seht Ihr das Landhotel Voss in der Zukunft?

Ein Ort mit Herz – so soll es bleiben. Unsere Vision ist, das Haus mit den Werten weiterzuführen, die es groß gemacht haben. Gleichzeitig soll es für die nächste Generation Raum geben, eigene Akzente zu setzen. Mehr Direktbuchungen, ein starkes Restaurant, noch mehr persönliche Gastgeberqualität – das sind unsere nächsten Schritte.

"Zu Gast bei Freunden“ – dieses Motto prägt Euer Leitbild. Wie lebt Ihr diese Philosophie im Alltag?

Wir nehmen den Gast nicht als Nummer wahr, sondern als Mensch. Wir merken uns Namen, Vorlieben, Rituale. Wer zu uns kommt, soll das Gefühl haben, er kommt nach Hause – nur mit Zimmerservice. Wir haben drei Generationen unter einem Dach – diese Herzlichkeit spüren auch unsere Gäste.

Wie gelingt es Euch, digitale Lösungen so zu integrieren, dass sie sowohl den Betriebsalltag erleichtern als auch das Gästeerlebnis verbessern?

Wir sind ein Hotel ohne Ordner – unsere Strukturen sind komplett digital und bewusst schlank gehalten. Aber: Jede digitale Lösung wird bei uns konsequent aus Sicht des Gastes und des Mitarbeiters gedacht. Wenn etwas den Aufenthalt vereinfacht, den Service verbessert oder Prozesse entlastet, dann setzen wir es ein. Vom digitalen Check-in über automatisierte Warenwirtschaft bis zur digitalen Zeiterfassung – Technik darf bei uns nie Selbstzweck sein, sondern dient immer der Menschlichkeit.

Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle in Eurem Konzept. Welche konkreten Maßnahmen habt Ihr ergriffen, um Ressourcen zu schonen und umweltbewusst zu wirtschaften?

Wir setzen auf langlebige Lösungen: neue Heizungstechnik mit Wärmepumpe, optimierte Warmwasserbereitung und ein digital gesteuertes Energiemanagement. Außerdem beziehen wir viele Lebensmittel regional, vermeiden unnötige Verpackungen, und Gäste finden bei uns keine Einwegplastik mehr. Zudem wird gedrucktes Informationsmaterial zunehmend durch digitale Gästemappen ersetzt.

Wie reagieren Eure Gäste auf Euer Engagement für Nachhaltigkeit? Gibt es Rückmeldungen, die Euch besonders motiviert haben?

Viele Gäste sagen uns direkt, dass sie es schätzen, wenn Nachhaltigkeit nicht nur ein Werbewort ist. Besonders unsere älteren Gäste sind oft sehr bewusst unterwegs und schätzen z. B. unser neues Heizsystem oder unsere Zusammenarbeit mit regionalen Partnern. Ein schöner Satz blieb hängen: "Bei Ihnen merkt man, dass es nicht nur Fassade ist."

Ihr habt die Auszeichnung „TourCert Qualified“ erhalten – was bedeutet diese Auszeichnung für Euch?

Sie ist für uns Bestätigung und Antrieb zugleich. Wir freuen uns, dass unser Engagement gewürdigt wird – aber sehen die Auszeichnung vor allem als Motivation, den Weg konsequent weiterzugehen. Es zeigt auch unseren Gästen, dass wir Nachhaltigkeit ernst meinen und Schritt für Schritt umsetzen.

Die nächste Generation ist aktiv in den Betrieb eingebunden. Wie gelingt es Euch, junge Menschen für das Hotel zu begeistern und in die Weiterentwicklung einzubeziehen?

Wir geben ihnen Raum – aber auch Rückhalt. Unser Sohn Philipp bringt in der Küche neue Ideen ein, ohne dass er die Tradition vergessen muss. Wichtig ist, dass junge Menschen ihre eigenen Wege gehen dürfen, ohne den Wert des Alten aus den Augen zu verlieren. Wir leben echtes Miteinander, kein Gegeneinander der Generationen.

Die Ausbildung junger Menschen liegt Euch am Herzen. Wie gestaltet Ihr den Einstieg und die Entwicklung Eurer Auszubildenden im Betrieb?

Unsere Azubis sind von Anfang an Teil des Teams. Sie dürfen schnell Verantwortung übernehmen, dürfen mitgestalten und sich ausprobieren. Wir fördern gezielt durch Schulungen, persönliche Gespräche und vor allem durch Vertrauen. Wer sich bei uns beweisen will, bekommt jede Chance.

Welche Vorteile bringt Euch die enge Zusammenarbeit mit einem jungen Team – und was könnt Ihr anderen Betrieben in dieser Hinsicht mit auf den Weg geben?

Ein junges Team bringt Energie, neue Sichtweisen und fordert uns auch heraus – im positiven Sinne. Wir raten anderen Betrieben: Lasst die Jungen nicht nur mitarbeiten, sondern mitdenken. Wer ihnen auf Augenhöhe begegnet, bekommt Loyalität und frischen Wind zurück.

Welche Impulse oder Denkanstöße aus dem Coaching mit uns waren für Euch besonders wertvoll – und wie könnten sie Euch bei der Weiterentwicklung Eures Betriebs unterstützen?

Besonders hilfreich war der Blick von außen – strukturiert, aber wertschätzend. Themen wie Nachhaltigkeitskommunikation, Teamentwicklung und Zielgruppenarbeit haben wir noch einmal neu eingeordnet. Manchmal braucht es einen kleinen Anstoß, damit gute Ideen auch im Alltag wirken können. Dafür sind wir sehr dankbar.

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