DIVERSA GmbH

Die DIVERSA GmbH ist als gemeinnütziges Inklusionsunternehmen seit mehr als 10 Jahren im Bereich Gastronomie am Markt tätig. Als Bio- und DGE-zertifizierter Caterer betreibt die Gesellschaft die Kantine des Kommunalen Rechenzentrums in Kamp-Lintfort und produziert täglich bis zu 1.000 Schul- und Kindergartenessen. Daneben bietet die DIVERSA umfangreiche Catering-Angebote für private und öffentliche Auftraggeber an.

Für uns bedeutet nachhaltiges Wirtschaften nicht, zwischen ethischen, ökologischen und wirtschaftlichen Interessen abwägen zu müssen – vielmehr sehen wir darin die Chance, diese Aspekte miteinander zu verbinden. Ein besonderer Schwerpunkt unseres Angebots liegt bei der Gemeinschaftsverpflegung, denn wir beliefern Schulen und Kindergärten. Dabei sehen wir es als unsere gesellschaftliche Aufgabe, Kindern und Jugendlichen den Wert einer gesunden und nachhaltigen Ernährung näherzubringen. Nachhaltigkeit verstehen wir dabei als gemeinschaftlichen Prozess: Wir möchten sowohl unsere Mitarbeitenden als auch unsere Kund*innen auf diesem Weg mitnehmen und für einen bewussten Umgang mit Ressourcen sensibilisieren. Ein konkretes Beispiel dafür ist unser konsequenter Einsatz gegen Lebensmittelverschwendung. Durch eine optimierte Planung des Wareneinsatzes reduzieren wir Abfälle und schaffen gleichzeitig finanzielle Spielräume, um verstärkt hochwertige, nachhaltig produzierte Lebensmittel einzusetzen. Wir freuen uns durch die im Januar dieses Jahres erlangt Bio-Zertifizierung, diesen wesentlichen Teilaspekt nun auch offiziell bewerben zu können.

Die DIVERSA GmbH ist seit 2011 als anerkanntes (gemeinnütziges) Inklusionsunternehmen wirtschaftlich erfolgreich am Markt tätig und bietet somit eine nachhaltige Beschäftigungsgrundlage für Menschen mit Schwerbehinderung, deren Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt auf besondere Schwierigkeiten stößt (sog. Zielgruppen-Mitarbeitende); deren prozentualer Anteil an unserer gesamten Belegschaft liegt stets bei mindestens 40%. Unser sozialer Auftrag besteht darin, diesen Menschen eine selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen. Der Aus- und Weiterbildung unseres Personals kommt eine für uns selbstverständlich besondere Bedeutung zu.

Ein wichtiger Schlüssel zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung, wie in unserem zuvor genannten Vorhaben beschrieben, liegt in einer effektiven Mengensteuerung direkt aus der Küche. Unserer Erfahrung nach kann das jedoch nur gelingen, wenn wir verstehen, warum und in welchem Umfang Speisereste auf Abnehmerseite anfallen. Deshalb setzen wir auf einen ganzheitlichen Ansatz und arbeiten eng mit den pädagogischen Fachkräften in den belieferten Ganztagsbetreuungen und Kindergärten zusammen. Gemeinsam entwickeln wir nicht nur passende Zubereitungs- und Darreichungsformen der Speisen für die Kinder, sondern gestalten auch den Rahmen des gemeinsamen Mittagessens mit. Dazu gehören sowohl die Raumgestaltung als auch ein sinnvoller zeitlicher Ablauf – denn beides hat Einfluss darauf, wie das Essen angenommen wird. Weitere unserer konkreten Maßnahmen zum Umweltschutz betreffen die Reduzierung von Verpackungsmüll (z. B. Schälchen statt Kleinstverpackungen, Deckel statt Alufolie, Anreize zu Mehrwegverpackungen in der Kantine, Glas- statt Plastikflaschen, etc.) sowie den weiteren Ausbau unserer E-Fahrzeugflotte.

Neben der durchgängig baulichen Barrierefreiheit unserer Zentralküche sind wir als Inklusionsunternehmen in besonderem Maße für die spezifischen Herausforderungen und Belange von Menschen einer Minderheitengruppe sensibilisiert. Um ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, setzen wir auf gezielte Schulungen und Workshops, die alle Mitarbeitenden inhaltlich abholen und ein gemeinsames Verständnis fördern. Zum Beispiel wurde die Umstellungsphase bis zur erfolgreichen Bio-Zertifizierung derart begleitet: Themen wie den Einfluss von Bio-Lebensmitteln auf die Umwelt oder deren Lagerhaltung in der Küche bereiten wir so auf, dass sie für alle verständlich und praxisnah sind. In diesem Jahr planen wir außerdem eine Gebärdenschulung für das gesamte Team, um die Integration eines Mitarbeitenden mit Hörbehinderung weiter zu stärken. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Digitalisierung unseres Hygienemanagements. Dadurch ermöglichen wir allen Mitarbeitenden, unabhängig von individuellen Einschränkungen, gleichermaßen Verantwortung für diese zentralen Prozesse zu übernehmen. Somit schaffen wir ein Arbeitsumfeld, das sowohl Vielfalt als auch Eigenverantwortung fördert und allen Mitarbeitenden eine gleichberechtigte Teilhabe ermöglicht.

Die Umsetzung unserer Konzepte im Bereich Inklusion und Nachhaltigkeit bringt natürlich Herausforderungen mit sich, die wir jedoch als Chancen zur Weiterentwicklung begreifen. Eine sehr heterogene Mitarbeitendengruppe ist zwar in vielen Unternehmen üblich, dies macht sich jedoch besonders im Inklusionsunternehmen noch einmal deutlicher bemerkbar.

Die Umsetzung von Workshops, die für alle Mitarbeitenden verständlich und zugänglich sind, erfordert zunächst eine intensive Planung. Unterschiedliche Lernbedarfe und Vorerfahrungen müssen berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass niemand überfordert oder ausgeschlossen wird. Hier haben wir viel durch Feedback aus dem Team gelernt und passen unser Angebot entsprechend an – etwa durch den Einsatz von leicht verständlichen Materialien. Ähnliches zeigt sich bei der Digitalisierung von Prozessen. Nicht alle Mitarbeitenden sind mit digitalen Tools vertraut, was anfangs zu Unsicherheiten führen kann. Durch gezielte Einzelschulung und schrittweise Einführung können wir jedoch Akzeptanz schaffen und sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden gleichermaßen von der neuen Struktur profitieren.

Diese Beispiele zeigen, dass Herausforderungen unvermeidlich sind, wenn man neue Wege geht. Entscheidend ist jedoch, flexibel zu bleiben, offen für Feedback zu sein und gemeinsam mit dem Team Lösungen zu entwickeln. So wird jede Herausforderung zu einem Schritt in Richtung eines inklusiveren und nachhaltigeren Betriebs.

Im Team erleben wir immer wieder schöne Momente. Besonders berührend war die Initiative einer Mitarbeiterin, die selbst die Idee der Gebärdenschulung vorschlug, um die Integration ihres Kollegen mit Hörbehinderung zu verbessern. Als wir die Planung der Schulung ankündigten, zeigte das gesamte Team großes Interesse und den Wunsch, aktiv dazu beizutragen. Solche Rückmeldungen und Eigeninitiative aus dem Team zeigen uns, dass unsere Bemühungen nicht nur angenommen werden, sondern auch zu einem stärkeren Zusammenhalt und gegenseitiger Unterstützung führen. Letztlich spüren wir auch bei unseren Gästen eine wachsende Wertschätzung für unser Engagement. Viele von ihnen teilen unsere Werte und unterstützen uns aktiv – sei es durch Weiterempfehlungen oder durch ihr Feedback. Diese positiven Entwicklungen bestärken uns darin, unseren Weg konsequent weiterzugehen.

Ein wesentlicher Beitrag zur zukunftssicheren Ausrichtung unseres Unternehmens wurde durch die Bewilligung des Förderantrags im Rahmen des Programms „Strukturentwicklung für Inklusionsunternehmen“ durch die Aktion Mensch im Geschäftsjahr 2024 erreicht. Unter dem Titel „Schaffung eines ganzheitlichen Verpflegungskonzeptes durch ernährungswissenschaftliche Fachexpertise und Prozessdigitalisierung“ erfolgt seit August eine strukturelle Neuausrichtung unseres Betriebs, bei dem wir die Außenwirkung unseres Unternehmens professionalisieren, die innerbetrieblichen Prozesse optimieren und die Belange und Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden, als auch unserer heterogenen Zielgruppen in den Blick nehmen. Durch den Einsatz einer ernährungswissenschaftlichen Fachkraft mit interdisziplinären Kompetenzen werden innerbetriebliche Prozesse (Mengenplanung, Abfallvermeidung, Speisenangebot, Kommunikation zwischen Betrieb und Kunden) weiter optimiert und die Gesundheitsförderung sowohl unseres Küchenteams als auch unserer Zielgruppen (Schule, Betrieb) gestärkt. Damit passt die Förderung ideal zu unserem Konzept und stärkt unsere Ausrichtung hin zu einer durchgängig sozio-ökologisch und wirtschaftlich nachhaltigen Gemeinschaftsverpflegung sowie eines entsprechenden CateringAngebots.

Im Vorfeld der Umstellung auf Bio-Lebensmittel sollte, unserer Erfahrung nach, eine mehrmonatige Testphase erfolgen, um wichtige Erfahrungswerte in Bezug auf Wareneinsatzkalkulation und Verfügbarkeit der Ware zu sammeln. Daneben kann in dieser Zeit die technische Vorbereitung des Betriebs erfolgen. Hierzu zählt z. B. die klare Abtrennung von bzw. Schaffung zusätzlicher Lagerflächen für Bio-Lebensmittel und die entsprechenden Kennzeichnungen. Über unser aktives Engagement in der Ökomodellregion Niederrhein hatten wir im Vorfeld bereits einige Kontakte zu Erzeugern und Produzenten von Bio-Lebensmitteln aus der Region. Durch ein solches Netzwerk werden sowohl der Wissensaustausch zwischen den Akteuren gefördert als auch die regional-ökologischen Wertschöpfungsketten gestärkt.

Bereits durch unseren sozialen Auftrag als gemeinnütziges Inklusionsunternehmen verfolgen wir aus Überzeugung und intrinsischem Interesse eine nachhaltige Form der Wertschöpfung. In den strategischen Überlegungen zur weiteren Differenzierung unseres Angebots und Festigung unserer Wettbewerbsposition war die Entwicklung hin zu einer bewusst ökologisch-nachhaltigen Ausrichtung für uns naheliegend. Es ist der Weg, den wir aus ethischer und betriebswirtschaftlicher Überzeugung und mit gutem Gewissen gehen können und wollen.

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